Rückblick: Competitive Intelligence – was macht eigentlich die Konkurrenz?

Die Konkurrenz gezielt und clever zu beobachten. Und einen Blick in einen oft verschwiegenen Unternehmensbereich zu werfen. Unter dem Begriff Competitive Intelligence versteht man heute das zielgerichtete Sammeln, Analysieren und Interpretieren von Informationen, um bessere und fundiertere Entscheidungen im Geschäftsumfeld zu ermöglichen.

In der Schweiz spricht man anstelle von «Competetive Intelligence» auch gerne von strategischer Wettbewerbsbeobachtung, weil der amerikanische Begriff zu sehr nach Spionage klingt. Völlig falsch ist dieser Eindruck indes nicht. «Competitive Intelligence entstand während der 1980er Jahre in den USA, in vielen Fällen mithilfe von Personen, die zuvor bei CIA oder FBI gearbeitet hatten» erklärt Bernhard Stoll, von Stoll Consulting, www.stoll-consulting.ch, ein bekanntes Gesicht der Schweizer CI-Szene. Der Jurist war jahrelang im Generalstab der Eidgenössischen Militärdepartements (EMD) tätig. Er hat uns auf die Reise von der Vergangenheit und zu noch bewährten Methoden der CI mitgenommen.

In die Aktualität entführte uns Patrizio Bühlmann, Leiter der Geschäftskunden und Geschäftsleitungsmitglied der Visana. Er erzählte aus seinen Erfahrungen, die er mit der strategischen Wettbewerbsbeobachtung gemacht hat; wie erreicht ein Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz? Er stellte uns bewährte Strategien vor, mit denen die Wettbewerbsposition gestärkt und Chancen frühzeitig erkannt werden können. 
Spannende Fragen der Anwesenden führten zu mehr Austausch bezüglich der gesamten CI-Thematik. Von der Marktbeobachtung sei es ein grosser Schritt, bis zur integrierten CI. Das die KI jetzt und künftig, vor allem in der sekundären Daten-Sammlung und Daten-Auswertung, stark unterstützt und unterstützend sein wird, steht ausser Frage. Bei der primären Informationsbeschaffung wird nach wie vor der persönliche Kontakt im Vordergrund stehen. «Nöd lüge, nöd bschisse, nöd stähle», dass sei die Devise um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten und das eigene Gewissen zu schützen.

Die Professoren Christian Bodmer und Daniel Patrick Politze vom IPEK – Instituts für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion haben zum Schluss den fachlichen Schwerpunkt der OST: «Market Strategy & Product Operations», eingeführt. Bei Interesse zu den Themen Competitive Intelligence oder Market Strategy und Product Operations stehen, nebst Bernhard Stoll und Patrizio Bühlmann, auch sie sehr gerne zur Verfügung.